Viele werden sich natürlich fragen, ob es bei der depressiven Erkrankung verschiedene Risikofaktoren gibt, also Dinge, welche das Risiko, dass man an einer Depression erkrankt, erhöhen. Diese werden im Folgenden kurz vorgestellt:
- Geschlecht
Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass es bei den Geschlechtern deutliche Unterschiede gibt: Das Risiko für einen Mann, dass er von einer depressiven Erkrankung betroffen wird, ist lediglich halb so groß, wie bei einer Frau. Dies zeigt sich insbesondere bei jüngeren Menschen – hier leiden die Frauen deutlich öfters an einer Depression, wie die Männer.
Ein weiterer Punkt ist, dass bei Personen, welche eine Depression erfolgreich behandelt haben, Frauen häufiger einen Rückfall erleiden, als es bei Männern der Fall ist.
Je älter der Mensch wird, umso geringer sind jedoch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Ab einem gewissen Alter sind Männer und Frauen schließlich gleich häufig von einer depressiven Erkrankung betroffen.
Außerdem verlaufen bipolar-affektive Krankheiten bei Frauen und Männern eigentlich gleich ab.
- Alter
Auch das Lebensalter eines Menschen ist im Bezug auf eine Depression ein Risikofaktor. Selbstverständlich ist es so, dass diese Erkrankung immer aufkommen kann, egal wie alt der betroffene Mensch ist. Dennoch wurde beobachtet, dass Personen in einem Alter von 30 bis 40 Jahren anfälliger für eine depressive Erkrankung sind, als Personen in anderen Altersgruppen.
Erschreckend ist es, dass mittlerweile auch insbesondere bei jüngeren Leuten, nämlich in einem Alter von 18 bis 25 Jahren, die Anzahl der Depressions-Erkrankungen stetig weiter steigt.
- Familiäre Schwierigkeiten
Forschungen und Studien haben ergeben, dass bei Kindern von depressiven Eltern ein größeres Risiko vorliegt, dass diese selbst von dieser Krankheit betroffen werden. Um genau zu sein, ist das Risiko hier um 20 Prozent höher. Wenn ein Mensch also anfällig für eine depressive Erkrankung ist, so ist es möglich, dass er dies auf seine Kinder überträgt. Zudem wurde in aktuellen Studien entdeckt, dass die Neigung zu einer depressiven Erkrankung außerdem durch genetische Dinge entstehen kann. Dies deutet eindeutig auf eine Vererbung hin.
- Soziales Umfeld
Vor allem Personen, welche in Trennung leben oder geschieden sind, haben öfters mit depressiven Erkrankungen zu kämpfen. Dasselbe gilt für Personen, die kaum Freunde haben oder aus einer kaputten Familie stammen.
Es ist erwiesen, dass folgende Faktoren einen bedeutenden Einfluss auf unser geistiges Gleichgewicht haben:
- Familie
- Freunde
- Kollegen
- Psychosoziale Schwierigkeiten
Weitere Risikofaktoren ergeben sich durch psychosoziale Schwierigkeiten. Häufig ist es so, dass eine depressive Erkrankung als Folge eines harten Ereignisses, das das Leben mit sich bringt, aufkommt. Insbesondere wenn solche harte Belastungen öfters in Folge auftreten, kann es passieren, dass der Mensch dies nicht mehr richtig verarbeiten kann. Erfolgt keine ausreichende Verarbeitung dieser Ereignisse, so steigt das Risiko für eine Erkrankung an einer Depression enorm.
- Unregelmäßiger Lebensrhythmus
Wer ein gesundes Dasein haben möchte, sollte sich vor allem um eines bemühen: einen regelmäßigen Lebensrhythmus. Damit ist gemeint, dass es für den Menschen optimal ist, wenn er sich den Wecker täglich auf dieselbe Zeit stellt, jeden Tag seine Dinge erledigt und sich am Abend schließlich wieder um dieselbe Zeit schlafen legt. Der Schlüssel zum Glück lautet hier also: Stetigkeit. Ebenso ist es wichtig, dass der Mensch feste Zeiten zum Essen hat und diese stets einhält.
Allerdings ist auch dies während der heutigen Zeit für einige Leute überhaupt nicht möglich. Es gibt eine Vielzahl von Menschen, welche in Wechselschicht beschäftigt sind oder noch gravierender, auch Nachtschichten leisten müssen. Für diese Leute ist es quasi unmöglich, ein regelmäßiges Durchführen der Ruhe- und Wachphasen zu garantieren.
Ebenso ist in unserer Zeit immer öfters zu beobachten, dass einige Leute probieren, während ihrer freien Zeit so viele Dinge zu machen und Erlebnisse zu haben, wie nur möglich, sodass die Schlafenszeit zu kurz kommt und diese Personen nur unzureichend schlafen. Dieses Verhalten kann auch ein Element sein, welches die Entwicklung einer depressiven Erkrankung fördert.
- Trauer
Trauerphasen durchlebt jeder Mensch in seinem Leben. Dennoch zählt auch die Trauer zu den Risikofaktoren einer Depression. Wenn jemand einen Mitmenschen verliert, der ihm sehr wichtig ist, egal ob durch Trennung oder Tod, so ist die Trauer absolut legitim und eine ganz normale Reaktion des Menschen. Wie stark der jeweilige Mensch trauert hängt von seinem Charakter ab und davon, wie alt dieser Mensch ist. Dennoch ist die Basis der Trauer bei jeder Person sehr ähnlich