Winterdepressionen

Besonders in der dunklen Jahreszeit kommen viele morgens schwer aus dem Bett. Ihre Tage sind mindestens doppelt so lang und anstrengend wie gewöhnlich, selbst Hobbys und andere Sachen, die sonst Freude bringen, werden mehr Last empfunden. Viele fühlen sich andeuernd schlapp und sind müde. Woher kommts’s? Klar, die Winterdepression hat zugeschlagen. Tatsächlich ist dann eine besondere Form der Depression wahrscheinlich, die als “Winterdepression” bezeichnet wird, von Medizinern als “saisonal abhängige Depression” (SAD).

Winterdepressionen gelten als typisches Phänomen der nördlichen Hemisphäre. Man findet sie z.B. in Skandinavien noch häufiger als bei uns. Die Winterdepression ist eine saisonal bedingte Depression und kommt regelmäßig in den Wintermonaten auf. Eine Ursache kann der gestörte biologische Tagesrhythmus sein.

Winterdepression – Symtome und Ursachen

Auslöser sind wahrscheinlich ein Mangel an natürlichem Tageslicht als Folge der geringeren Lichtstärke und den kürzeren Tagen im Winter. Auch die niedrigeren Temperaturen spielen wahrscheinlich eine Rolle. Und schließlich stört Mangel an Tageslicht bei empfindlichen Menschen die Arbeit der Zirbeldrüse. Bei Nacht und im Winter bildet diese Drüse im Gehirn das Hormon Melatonin, das auch für die Aufrechterhaltung des Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist.

Wahrscheinlich kommt es in der dunklen Jahreszeit zu einer erhöhten Melantonin-Produktion, die einen niedrigeren Spiegel des Neurotransmitters Serotonin verursacht. Die meisten Ärzte gehen davon aus, dass der niedrigere Serotoninspiegel die Ursache für die meisten Depressionen ist.

Typische für die Winterdepression ist, dass die Betroffenen den ganzen Tag schlafen möchten, mehr Appetit haben, besonders auf kohlehydrathaltigen Nahrungsmitteln, und deshalb zunehmen. Zudem verspüren sie eine übermässige Traurigkeit, sind energielos und erkranken schneller.Frauen sind übrigens viermal so oft von einer Winterdepression betroffen wie Männer. Und auch Kinder und Jugendliche können an einer Winterdepression erkranken.

Die leichte Form der Winterdepreesion ist übrigens der sog. Winter-Blues. Hier tritt keine so gravierend negative Stimmung auf, jedoch fühlen sich die Betroffenen schlapp und müde.Winterblues gilt nicht wirklich als eine richtige Depression.

Medikamente gegen Depressionen

Falls Licht allein nicht ausreicht und die Depression den Menschen zu fest im Griff hat, sind zusätzlich meist Medikamente erforderlich, so genannte Antidepressiva. Bei der Winterdepression setzen Ärzte häufig die bereits erwähnten Serotonin-Wiederhaufnahmehemmer mit Erfolg ein, wobei grundsätzlich auch andere Arzneimittel in Betracht kommen, die gegen Depression wirken.

Wie geht es weiter?

Eine konsequente Behandlung bessert die Beschwerden bei den meisten Betroffenen. Kommt es immer wieder zu einer schweren Winterdepression, besteht die Möglichkeit der vorbeugenden Einnahme eines Medikaments, ähnlich wie bei anderen Formen der Depression.

Mach doch mal Licht!

Bei den meisten Betroffenen reicht es schon aus, einfach den natürlichen Lichtschalter umzulegen: Raus ans Tageslicht! Ein halbstündiger Spaziergang zu Mittag und möglichst viel Bewegung tagsüber kann schon Wunder bewirken.

Noch effektiver ist die Lichttherapie. Bei der Lichttherapie sitzt der Patient bis zu einer Stunde vor und nach Sonnenaufgang in Licht, das dem 2500fachen einer Kerze entspricht und mindestens dem 10fachen der normalen Zimmerbeleuchtung. 

Solarium bringt übrigens gar nix, die Höhensonne auch nicht, weil das Licht die Netzhaut nicht erreicht. Und genau das ist so wichtig bei einer Lichttherapie.

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Erschöpfungs-Depression – Burnout

Die Erschöpfungs Depression steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit beruflichen oder privaten Dauerspannungen. Belastende Umweltreize führen zu den ersten Symptomen, die durchaus auch körperlich wahrgenommen werden. Betroffen sein können zum Beispiel Frauen, die Kinder haben und durch ihren Job eine doppelte Belastung haben. Dadurch, dass sie versuchen, es allen recht zu machen und durch das Anstreben von Perfektionismus, kann es durchaus sein, dass sich dieser Druck irgendwann in einer Erschöpfungs Depression bemerkbar macht. Symptome können hier ein Gefühl von Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Resignation sein.

Das Bett zu verlassen kostet unglaublich viel Kraft und ist fast nicht zu bewältigen. Der Gedanke an den kommenden Arbeitstag lässt einen jeden Mut verlieren. So oder so ähnlich beginnt für Leute mit einer Erschöpfungsdepression der Tag. In der modernen Zeit auch Burnout-Syndrom genannt.Auslöser eines Burn-Out-SyndromsGrundlegend kann man sagen, dass eine andauernde Überforderung ohne Aussicht auf Erholung Burn-Out verursachen kann. Jedoch auch schwere körperliche Erkrankungen können Auslöser sein. Der Vergleich mit dem Hamster im Laufrad ist nicht zu weit hergeholt.

Für Männer und Frauen gibt es verschiedene typische Auslöser

Männern “verbrennen” sich besonders oft im Beruf. Sie haben häufig Angst vor einem Versagen, eine ständige Zeitnot, ständig Stress usw. Zudem fühlen sie sich oft übergangen bei Beförderungen, jedoch kann aber auch gerade die noch mehr Stress verursachen. Selten nenn Männer Probleme mit der Partnerschaft als Auslöser Ihres Burn-Outs.Bei Frauen liegen die Ursachen meist in der Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt, in finanziellen Sorgen, einer Vereinsamung oder Entwurzelung. Oft sind auch zwischenmenschliche Probleme die Auslöser des Burn-Out.

Als Folge treten sowohl bei Männern als auch Frauen Krankheiten wie Rückenschmeruen oder SChmerzen allgemein, psychische Beschwerden und natürlich eine Depression auf.

Übrigens

Schon im Alten Testament war das Burn-Out-Syndrom bekannt. Erwähnt wird es als Elias Müdigkeit. Viele Geistesgrössen der Vergangenheit wussten von den Symptomen dieser Depressionsform zu berichten. So klagte der junge Goethe, dass die Verwaltungsarbeit ihm das „Dichten vertrockne“.

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Bipolare Störung

Eine bipolare Störung eines Menschen wird auch als manisch depressive Störung bezeichnet. Doch was versteht man eigentlich unter der Bezeichnung manisch depressiv?

Bei diesen Störungen ist es so, dass die erkrankte Person mit den beiden gegenteiligen Formen des Spektrums vertraut ist. Wenn der Betroffene dann gerade eine depressive Stimmung durchlebt, so findet er sich in dem Spektrum der negativen Gedanken, welche eine depressive Störung mit sich bringen, wieder. Hat er allerdings gerade eine manische Phase, so ist der Patient überwältigt von seiner eigenen Energie, hat große kreative Ausbrüche, welche unglaublich viele Ideen mitbringen und braucht außerdem fast keinen Schlaf.

So könnte man zunächst einmal vermuten, die manische Phase sei ja eigentlich gar nicht schlimm. Manche meinen, sie sei sogar positiv für den betroffenen Menschen. Allerdings können vor allem die Familie und Freunde eines manisch depressiven Menschen bestätigen, dass nicht nur die depressiven Phasen gefährlich sind, sondern auch die manischen Phasen starke Risiken mit sich bringen können. Die Gefahr in diesen Phasen entsteht vor allem dadurch, dass der Betroffene während diesen Zeiten nicht mehr dazu in der Lage ist, seine Verhaltensweisen und Taten richtig abzuwägen und kein Gefühl mehr dafür hat, welche Konsequenzen daraus resultieren können. Dies kann zu folgenschweren Fehlentscheidungen des Patienten führen, die sich auf ihre Zukunft negativ auswirken können. Häufig kann es auch zu finanziellen Problemen kommen, da sich der erkrankte Mensch während seiner manischen Phasen beispielsweise:

  • Einfach so ein neues Auto gönnt.
  • Spontan eine Urlaubsreise unternimmt.
  • Teure Unternehmungen durchführt.

Für solche Dinge hat er aber gar nicht das nötige Geld. Diese Tatsache ist ihm aber während einer manischen Phase nicht bewusst. So kann sich das Handeln für die gesamte Familie den Betroffenen fatal auswirken und bis zu einem vollständigen finanziellen Aus führen.

Die manisch depressive Störung führt zu einer heftigen Beeinträchtigung des erkrankten Menschen in dem gesamten Alltag. Daher macht es bei starken Krankheitsfällen durchaus Sinn, eine stationäre Einweisung in eine Klinik durchzuführen, welche einzig und alleine dadurch begründet wird, dass der Betroffene selbst geschützt wird. In den meisten Fällen ist es so, dass eine bipolare Störung nicht nur einmal aufkommt, sondern sich wiederholen wird. Die Statistik ist hier leider ziemlich eindeutig: Menschen, bei denen mal eine manische Phase aufgetreten ist, werden zu 90 Prozent erneut davon betroffen werden.

Eine weitere erschreckende Entdeckung zeigt, dass das Suizidrisiko bei Personen mit einer bipolaren Störung mehr als 10 Prozent beträgt. Die beiden Geschlechter sind ungefähr gleich oft von der Krankheit betroffen.

Diagnose der bipolaren Störung

Um einem manisch depressiven Menschen zu helfen und ihn zu behandeln ist es zunächst einmal wichtig, die Krankheit einmal zu erkennen. Doch wodurch merkt man eigentlich, ob ein Mitmensch unter einer bipolaren Störung leidet? Besonders stark fällt bei diesen Menschen die manische Phase auf. Wenn ein Mitmensch also ohne eindeutigen Grund für mindestens 7 Tage in einer außergewöhnlich guten Stimmung ist und verschiedene Symptome der Störung aufzeigt, so sollte man am besten einen Arzt kontaktieren.

Typische Symptome während einer manischen Phase sind beispielsweise:

  • Der betroffene Mensch spricht außerordentlich viel.
  • Die Gedanken des Erkrankten sind äußerst sprunghaft.
  • Das Bedürfnis nach Schlaf lässt stark nach.
  • Der Betroffene überschätzt sich selbst.
  • Es kommt zu einer großen Unternehmungslust, wobei besonders Dinge bevorzugt werden, welche ein finanzielles oder gesundheitliches Risiko mit sich bringen.
  • Die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten funktioniert nicht mehr richtig.
  • Der Betroffene ist häufig abgelenkt und wirkt zerstreut.
  • Die Aktivitäten des Erkrankten nehmen zu, beispielsweise:
    • Sexuelle Aktivitäten
    • Im Beruf
    • Finanzielle Themen

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Dysthymia – neurotische Depression

Eine neurotische Depression ist eine krankhafte Neigung zu traurigen Stimmungen. Sie stellt eine Unterform einer chronischen Depression dar, ist aber nicht so schwer, dauert dafür länger als diese an.

Meistens sind die Betroffenen ca. 2 Jahre depressiv, es gibt aber in dieser Zeit auch glücklichere Tage oder Wochen. Oft jedoch herrscht eine niedergeschlagene Stimmung, die Betroffenen sind oft müde und fühlen sich erfolglos.

Die lang anhaltenden depressiven Phasen sind typisch depressiv, also man ist niedergeschlagen, müde, hat kein Selbstwertgefühl, ist unsicher, hat Angst.

Obwohl man diese Form der Depression als leichter bezeichnet als eine typische Depression sollte man sich nicht täuschen lassen: Auch bei dieser Form leiden die Betroffenen sehr unter der Krankheit! Man kann sogar fast vom Gegenteil sprechen: Bei einer schweren Depression kann gut Hilfe angeboten werden, so daß die Depression schnell wieder vergeht, Depressive, die an einer dysthymischen Depression erkrankt sind, können aufgrund der längeren Dauer und der Hartnäckigkeit der Störungen daran verzweifeln und resignieren. Sie halten sich selbst für nicht behandelbar und deswegen auch für unheilbar erkrankt. Sie können zwar den Alltag mehr schlecht als recht bewältigen, jedoch strengt sie alles sehr an und es bleibt kein Raum für Entspannung und Erholung übrig.

Eine Dysthymia tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf und kann sich über viele Jahre hinziehen. Dabei variiert die Intensität der Störung ständig. Ist man schon älter, kann diese Störung nach einer schweren Depression als Rest der Erkrankungen zurückbleiben.

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Symptomatische Depression

Depressionen können auch durch schwere oder unheilbare Erkrankungen ausgelöst werden.

Zum Beispiel durch Herkrankheiten, Hirnstörungen oder ähnliches.Falls behandelbar, sollte natürlich erst die Grunderkrankung beseitigt werden, bevor man sich allein auf die Behandlung der Depression stürzt.Die häufigsten Krankheiten, die eine Depression verursachen können:

– Aids
– Stoffwechselerkrankungen
– Störungen im Hormonhaushalt
– Durchblutungsstörungen im Gehirn
– Schlaganfall
– Hirntumor

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Neurotische Depression

Eine neurotische Depression wird auch als dysthymische Depression oder Dysthymia bezeichnet. Wer von dieser Erkrankung betroffen ist, neigt krankhaft dazu, unter traurigen Stimmungslagen zu leiden. Bei der neurotischen Depression handelt es sich um eine untergeordnete Art der chronisch auftretenden depressiven Stimmung. Zwar ist sie in ihren Beschwerden weniger stark ausgeprägt, allerdings ist die Dauer der neurotischen Depression höher. So beträgt die Mindestdauer dieser Erkrankung 24 Monate, auch wenn die Erkrankten in manchen Fällen wenigstens gute Wochen oder zumindest gute Tage erleben, während dieser die Stimmung positiv ist. Dennoch haben sie den Großteil ihrer Zeit mit Niedergeschlagenheit und Müdigkeit zu kämpfen. Außerdem meinen die Betroffenen immerzu, sie könnten keinen Erfolg haben. Weitere Symptome dieser Phasen der Depressivität sind:

  • Unsicherheit
  • Angst
  • Gestörtes Selbstwertgefühl
  • Selbstzweifel

Zudem kann der Erkrankte an körperlichen Beschwerden leiden, wenn auch weniger stark ausgeprägt, als bei der typischen Depression. Die negativen Gedankengänge in Richtung Sünde, anhaltende Angst vor Armut oder Schuldgefühle, welche charakteristisch für eine depressive Erkrankung sind, treten lediglich in seltenen Fällen auf und zum Teil auch gar nicht.

Auch wenn man die neurotische Depression aufgrund ihrer Auswirkungen gegenüber der typischen Depression schnell einmal als „kleine Krankheit“ abtut, sollte man sie auf keinen Fall unterschätzen! Selbst wenn die Beschwerden leichter sind, ist es so, dass die Betroffenen ziemlich heftig mit der Erkrankung zu kämpfen haben. Teilweise kann der Verlauf der Dysthymia sogar schlimmer sein, als der einer üblichen Depression. Dies liegt vor allem daran, dass die typische Depression eher über kurze Dauer auftritt und der Betroffene bereits nach ein paar Wochen völlig genesen sein kann und nur die Erinnerung an diese negative Krankheit bestehen bleibt, wohingegen sich die neurotische Depression über eine sehr lange Dauer erstreckt. Diese lange Krankheitsdauer sowie die Hartnäckigkeit, mit der die Beschwerden immer wieder aufkommen, treiben den Patienten in die Verzweiflung oder lassen ihn sogar resignieren. Sie sehen keine Behandlungsmöglichkeit mehr und sind daher davon überzeugt, an einer Krankheit zu leiden, welche nicht geheilt werden dann. Die Betroffenen einer Dysthymia sind zwar noch zu der Alltagsbewältigung fähig, allerdings ist damit eine solche Anstrengung verbunden, dass sie ständig niedergeschlagen sind. Der Patient kann sich nicht mehr erholen und hat keine Möglichkeit, sich zu entspannen.

Die neurotische Depression kommt in den meisten Fällen bei jungen Erwachsenen auf. Die Dauer beträgt bis zu einige Jahre, während dieser die Stärke der Beschwerden andauernd variiert. Wenn der Patient bereits etwas älter ist, kann es auch sein, dass die dysthymische Depression als Folge einer typischen starken Depression aufkommt und dann von dieser Krankheit noch übrig bleibt.

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Typische Depression

Eine typische Depression wird auch als Major Depression bezeichnet; in der Vergangenheit hörte man außerdem oft den Begriff der endogenen Depression. Es handelt sich bei der typischen Depression um eine starke Ausprägung der depressiven Erkrankung. Generell ist dabei ein Krankheitsverlauf in Phasen anzunehmen.

Wenn ein Mensch an einer typischen Depression erkrankt, ist er im Durchschnitt ungefähr 25 Jahre alt. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert, da die Major Depression in jedem Alter aufkommen kann. In den meisten Fällen ist es so, dass vor der depressiven Phase ein stark negatives Erlebnis aufkommt. Beispielsweise wird die Major Depression häufig durch Verluste von Mitmenschen, sei es durch Tod oder Trennung, ausgelöst. Allerdings sind auch andere Auslöser der typischen Depression bekannt, wie zum Beispiel:

  • Abhängigkeit von Tabletten
  • Alkoholsucht
  • Chronische Erkrankungen

Wenn eine Major Depression auftritt, kann es zu einem massenhaften Verlauf kommen. Darunter versteht man ein wiederkehrendes Aufkommen von depressiven Episoden, wohingegen es auch Zeiten gibt, welche durch die depressive Erkrankung nicht betroffen werden.

Leider ist es so, dass die typische Depression eine so schwerwiegende Krankheit darstellt, dass die Möglichkeit eines Suizids besteht. Schätzungen haben ergeben, dass rund 15 Prozent der betroffenen Personen bei Nichtbehandlung der Major Depression tatsächlich einen Suizidversuch durchführt. Tritt die Erkrankung auf, wenn der Betroffene bereits 55 Jahre oder älter ist, so ist das Selbstmordrisiko um einiges höher: Rund die Hälfte dieser Menschen führt einen Selbstmordversuch durch. Der Grund für einen Suizid, der am öftesten auftritt, ist eine unerkannte und somit unbehandelte typische Depression.

Daher ist es von sehr großer Wichtigkeit, diese Krankheit zu erkennen, um eine Behandlung in die Wege zu leiten. Es gibt folgende Anzeichen für eine typische Depression:

  • Ruhelosigkeit
  • Zunahme oder Abnahme des Körpergewichts
  • Suizidphantasien oder –pläne
  • Gefühle der Wertlosigkeit
  • Größeres Bedürfnis nach Schlaf
  • Entscheidungsschwierigkeiten
  • Anhaltende deprimierte Stimmung
  • Antriebslosigkeit
  • Verlust des sexuellen Interesses
  • Verlust der Begeisterungsfähigkeit
  • Schlafprobleme
  • Energielosigkeit
  • Kreisende Gedanken zum Thema Tod
  • Verlust der Konzentrationsfähigkeit
  • Anhaltendes Gefühl der Niedergeschlagenheit
  • Verlust der Möglichkeit, sich zu freuen
  • Müdigkeit
  • Verlangsamtes Denken
  • Verlust des Interesses
  • Schuldgefühle
  • Schwankender Appetit

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Zyklothyme Störung

Treten bei einem Menschen mehrere Jahre lang stark schwankende Stimmungslagen auf, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der jeweiligen Lebenslage stehen, so ist die Rede von einer Zyklothymia, also der zyklothymen Störung. Bei solchen Stimmungsschwankungen durchlebt der Betroffene abwechselnd Phasen mit sehr guter Stimmung und Phasen mit depressiver Stimmung. Ein solches Auf und Ab der Stimmungslagen kann man auch mit den Stimmungsschwankungen einer bipolaren Störung vergleichen, wobei sie jedoch weniger stark ausgeprägt sind, als es bei einer manisch-depressiven Krankheit der Fall ist – und zwar sowohl bei der depressiven Phase, als auch in der manischen Phase.

Die positiven Stimmungsphasen werden bei der zyklothymen Störung von dem Betroffenen häufig als sehr angenehm und auch kreativ wahrgenommen. Immer wieder werden folgende positiven Auswirkungen der Phasen mit guter Stimmung genannt:

  • Das Schlafbedürfnis des Erkrankten lässt nach.
  • Das Selbstwertgefühl des Betroffenen bessert sich.
  • Das Redebedürfnis des Betroffenen steigt an.

Die Phasen mit depressiver Stimmung können jedoch sehr belastend sein. Während diesen Phasen zeigen sich immer wieder folgende Dinge:

  • Die Stimmungslage des Betroffenen ist sehr gedrückt.
  • Der Erkrankte wird von Schuldgefühlen geplagt.
  • Der Betroffene verbringt sehr viel Zeit damit, über sein Leben zu grübeln.

Jemand, der an einer Zyklothymia erkrankt ist, leidet üblicherweise nicht sehr extrem. Dies führt dazu, dass die Betroffenen häufig meinen, eine Behandlung sei in ihrem Fall nicht notwendig. Außerdem bemerken sie oftmals überhaupt nicht, dass ihre Stimmung so oft und heftig umschlägt. Dies führt dazu, dass die Erkrankung der zyklothymen Störung häufig nicht bemerkt wird und folglich auch nicht behandelt werden kann.

Es kommt daher immer wieder vor, dass die Mitmenschen des Erkrankten, insbesondere die Ehepartner, Kinder, sonstige Verwandten und Angehörigen, feststellen, wie sich der Betroffene immer mehr verändert. Vor allem die Stimmungsschwankungen werden natürlich wahrgenommen, aber es wird auch festgestellt, dass sich der Betroffene anders verhält als zuvor. Dazu gehört beispielsweise auch das soziale Verhalten des Erkrankten. Außerdem nimmt die betroffene Person sich als Folge der zyklothymen Störung selbst anders wahr, als es sonst der Fall war. So ist es keine Seltenheit, dass von den Mitmenschen, die dem erkrankten Mensch nahe stehen, für den Betroffenen ein Termin beim Arzt vereinbart wird, um gemeinsam über die Krankheit zu sprechen und Maßnahmen zur Behandlung einzuleiten.

Wie eine zyklothyme Störung dann letztendlich behandelt wird, hängt von dem Patienten ab. Der behandelnde Arzt wird hier eine individuelle Behandlungsform festlegen. Dabei gibt es zwei wesentliche Bausteine, die verwendet werden können:

  • Psychotherapie
  • Therapie mit Medikamenten

Trotzdem ist es bis heute noch so, dass bei einer Zyklothymia die meisten Erkrankten überhaupt nicht behandelt werden.

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Anpassungsstörung

Die Anpassungsstörung ist teilweise bis heute noch als depressive Reaktion oder reaktive Depression bekannt. Es handelt sich dabei um eine unmittelbare Reaktion in Bezug auf einen belastenden Vorfall, der im Leben des betroffenen Menschen vorgekommen ist.

Häufige Ereignisse, welche eine Anpassungsstörung auslösen:

  • Scheidung
  • Auszug der eigenen Kinder (vor allem bei Frauen)
  • Tod eines Familienmitgliedes
  • Körperliche Krankheiten
  • Kulturwechsel, beispielsweise wenn man das Heimatland unfreiwillig verlassen muss durch
    • Krieg
    • Verfolgung
  • Trennung des Partners
  • Kränkungen, welche das Selbstwertgefühl zerstören
  • Arbeitslosigkeit
  • Verlust eines wichtigen Menschen
  • Wiederkehrende Beleidigungen
  • Probleme in der Beziehung

Solche Ereignisse treten leider bei jedem einmal auf. Es ist jedoch so, dass sich die Reaktionen auf solche Dinge bei den Menschen sehr stark unterscheiden. Das ist auch der Grund dafür, dass die Struktur der einzelnen Persönlichkeit maßgeblich dafür ist, wie anfällig die jeweilige Person auf eine Anpassungsstörung ist. So gibt es Menschen, welche eine große Anfälligkeit gegenüber dieser Krankheit haben, wohingegen andere Leute überhaupt nicht anfällig dafür sind.

Personen, welche als Folge von belastenden Ereignissen eine Anpassungsstörung entwickeln, haben zum Beispiel folgende Wirkung:

  • Resigniert
  • Angespannt
  • Aggressiv
  • Ängstlich
  • Reizbar
  • Verunsichert
  • Gedemütigt
  • besorgt

Es gibt durchaus die Möglichkeit, dass eine Anpassungsstörung innerhalb von ein paar Wochen nachlässt und einfach so wieder verschwindet. Allerdings gibt es ebenso die Möglichkeit, dass diese Erkrankung über einen längeren Zeitraum auftritt. In diesem Fall ist die Behandlung mit einem Therapeuten von großer Wichtigkeit. Bei manchen Persönlichkeiten kann es auch vorkommen, dass sich die Anpassungsstörung zu einer weiteren Depressionsform entwickelt. Das alles ist mit abhängig von dem jeweiligen Menschen.

Bei der Trennung einer reaktiven Depression, also einer Anpassungsstörung, von der neurotischen Depression, kann es Schwierigkeiten geben.

Es gibt verschiedene Persönlichkeiten, die anfälliger für eine Anpassungsstörung sind, als andere. Dazu gehören beispielsweise folgende Personen:

  • Menschen, deren Selbstwertgefühl gestört ist
  • Personen, deren Gewissenhaftigkeit übermäßig stark ausgeprägt ist
  • Personen, die dazu neigen, Schuldgefühle zu haben
  • Menschen, die Probleme damit haben, „Nein“ zu sagen
  • Personen mit einem geringen Selbstvertrauen
  • Menschen, die ständig den Verlust ihres Partners fürchten
  • Personen mit einem Hang zu Perfektionismus
  • Personen, die dazu neigen, sich sehr stark an Mitmenschen zu orientieren
  • Menschen, die keine Möglichkeit haben, ihre Aggressionen auszutoben
  • Personen, die immerzu auf der Suche nach Anerkennung sind

Die Erkrankungsquote der Anpassungsstörung unterscheidet sich bei den beiden Geschlechtern kaum. Der Unterschied ist jedoch, dass Frauen öfters einen Arzt aufsuchen, um über ihre Probleme zu sprechen und diese zu behandeln.

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Welche Arten von Depression gibt es?

Eine Depression ist nicht gleich eine Depression. Auch wenn die Symptome sich immer ähneln, gibt es verschiedene Formen der Depression. Dies ist natürlich entscheident bei der Auswahl der richtigen Therapie.

Allgemein lassen sich vier verschiedene Depressions Arten benennen. Dazu zählen die Endogene Depression, die Somatogene Depression, die Psychogene Depression und die Depressionen in besonderen Lebenslagen.

Der Mediziner nimmt aber auch innerhalb dieser vier Depressionsformen nochmals eine Unterscheidung vor. Ausschlaggebend dafür, an welcher der Depressions Arten man erkrankt ist, ist meistens die Ursache, welche die Erkrankung hervorgerufen hat.

Endogene Depressionen

Von einer endogenen Depression spricht man dann, wenn es weder eine körperliche, noch eine psychische Ursache für die Depression zu geben scheint. Deswegen nimmt man an, dass die Ursachen von innen heraus entstanden sind. Ursachen, welche durchaus dafür verantwortlich sein können, dass man an einer endogenen Depression leidet, sind Stoffwechselerkrankungen in den Gehirnzellen, wie beispielsweise ein Noradrenalin- oder ein Serotoninmangel, aber auch genetische Faktoren können zu dieser Depressions Art beitragen.

Oftmals werden die Ursachen von dem Patienten nicht wahrgenommen oder einfach verdrängt und brechen erst viel später aus ihm heraus. Die Depressionen verlaufen in Phasen, die Abstände variieren zwischen wenigen Tagen und einem Jahr oder mehr. Männer reagieren hierbei häufiger auf berufliche Probleme oder Besitzverlust, Frauen hingegen eher auf partnerschaftliche oder familiäre Probleme. Menschen mit endogenen Depressionen sind durchaus freundlich und warmherzig zugewandt, weisen allerdings unangemessene Episoden von extremer Reizbarkeit und Aggressivität auf.

Innerhalb der endogenen Depression wird nochmals eine Unterscheidung in die unipolare oder die bipolare Depression vorgenommen. Allgemein kennzeichnen sich endogene Depressionen dadurch, dass es einen phasenhaften Verlauf gibt. Zunächst beginnt diese Depressions Art sehr langsam, der Betroffene spürt kaum Anzeichen für eine Depression. Bei manchen kommen nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten Symptome auf, die aber nach einiger Zeit wieder von selbst verschwinden. Normalerweise gibt es für den Betroffenen keine Folgezustände oder Restsymptome. Es kann sowohl sein, dass man im Laufe seines Lebens nur einmal von einer solchen depressiven Phase heimgesucht wird, als auch dass man mehrmals an den typischen Symptomen einer Depression leidet.

Die unipolare Depression zeigt sich meist in vier Erkrankungsphasen und kann sich in der klassischen Melancholie zeigen. Ihren Namen hat die am häufigsten auftretende Erkrankung bei den Depressionen dadurch, dass sie einpolig ist und die Patienten nur depressive, aber keine manischen Phasen haben. Ein weiterer Name dafür ist Major Depression.

Die typische Depression – Major Depression – Endogene Depression

Eine typische Depression ist eine schwere Depression, die früher auch als endogene Depression bezeichnet wurde. Genannt wird sie zudem auch Major Depressio, übersetzen könnte man dies mit Hauptsächliche Depression. Mehr…

Bipolare Depressionen sind eindeutig von den unipolaren Depressionen zu unterscheiden. Ein wesentliches Merkmal bei der bipolaren Depression ist, dass sich depressive mit manischen Phasen abwechseln. Der Patient erlebt also sowohl Momente der Traurigkeit als auch Phasen, in denen er sich und seine Fähigkeiten überschätzt. Wie die Abstände zwischen den depressiven und den manischen Phasen sind, kann man meistens nicht vorhersagen. Es können sowohl Monate als auch Jahre zwischen den beiden Phasen liegen. Die bipolare Depression wird nicht selten auch als “manisch-depressive Erkrankung” bezeichnet.

In Deutschland beträgt die Wahrscheinlichkeit, an einer endogenen Depression zu erkranken, 0,4 bis 1 Prozent. Sofern die Verwandten bereits an einer solchen Depressions Art leiden, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass durch die erbliche Belastung auch Kinder oder Enkel von der endogenen Depression betroffen sind. Frauen leiden allerdings doppelt so oft an dieser Depressions Art als Männer.

Bipolare Störungen – Manisch-depressive Störungen

Während bei einer typischen Depression depressive Phasen mit normalen Phasen abwechseln, treten bei bipolaren Depressionen Phasen auf, in denen die Betroffenen sehr depressiv sind und Phasen, in denen ein stark überhöhtes Glücksgefühl auftritt. Diese Glücksphasen nennt man manisch und zeichnen sich durch eine besondere kreativität, überschäumende Energie einer vielzahl neuer Ideen aus. Mehr…

Zyklothymia – zyklothyme Störung

Von einer zyklothymen Störung spricht man, wenn der Patient Stimmungsschwankungen hat, ohne daß ein nachvollziehbarer Bezug zur aktuellen Lebenslage besteht. Mehr…

Dysthymia – neurotische Depression

Eine neurotische Depression ist eine krankhafte Neigung zu traurigen Stimmungen. Sie stellt eine Unterform einer chronischen Depression dar, ist aber nicht so schwer, dauert dafür länger als diese an.
Mehr…

Somatogene Depression

Eine weitere Depressions Art ist die somatogene Depression, die in einem direkten Zusammenhang mit körperlichen Krankheiten steht. Allerdings sind somatogene Depressionen eher selten. Dennoch nimmt man hier eine Unterteilung in symptomatische, organische und pharmakogene Depressionen vor. Je nachdem, von welcher Depressionen Art man hier betroffen ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung.

Symptomatische Depressionen kennzeichnen sich dadurch, dass die Depression als ein Symptom einer Erkrankung auftritt. Erkrankungen, die eine symptomatische Depression hervorrufen können, sind unter anderem endokrine Krankheiten, wie zum Beispiel Morbus Cushing, Morbus Addison oder Schilddrüsenstörungen, Infektionskrankheiten, wie AIDS und Tbc, chronische Herz-Kreislauferkrankungen, wie beispielsweise eine Herzinsuffizienz, oder aber Nierenerkrankungen. Ebenso können Lebererkrankungen, ein Pankreaskarzinom, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Vitaminmangelerkrankungen zu einer symptomatischen Depression führen. Mehr…

Psychogene Depression

Die dritte Gruppe der Depressions Arten sind die psychogenen Depressionen. Auffällig hierbei ist, dass das Auftreten der Symptome immer in einem nachweisbaren Zusammenhang mit seelischen Anlässen steht. Es besteht also eine Verbindung zwischen traumatischen Ereignissen und dem Auftreten der Depression.

Eingeteilt werden die psychogenen Depressionen in die Erschöpfungsdepression, die neurotische Depression und in die reaktive Depression.

Depressionen in besonderen Lebenslagen

Die vierte Kategorie, nach der sich die unterschiedlichen Depressions Arten einteilen lassen, sind die Depressionen in besonderen Lebenslagen. Hier besteht immer ein deutlicher Zusammenhang zwischen den individuellen Lebensumständen und den Symptomen der Depression. Auch innerhalb dieser Depressions Art lassen sich noch mehrere Formen unterscheiden. Neben der Klimakterischen Depression gibt es noch die Wochenbett-Depression, die Alters-Depression, die Depression im Kindesalter, die Sekundäre Depression, die Larvierte Depression und die Winterdepression.

Viele Menschen kennen die Winterdepression, weil sie selbst von ihr betroffen sind oder es waren. Leichte bis mittelschwere Depressionen, die insbesondere zu “dunkleren Jahreszeiten”, wie Herbst und Winter, auftreten, führen dazu, dass die Betroffenen antriebslos werden, sich sozial zurückziehen, gedrückt und verstimmt sind, länger schlagen und ein gesteigertes Hungergefühl haben. Ursache für das Aufkommen einer Winterdepression kann die veränderte Rhythmik der Melatonin-Ausschüttung sein. Oftmals werden Winterdepression mit der Lichttherapie behandelt. Mehr…

Das prämenstruelle Syndrom – PMS und PDS

Viele Frauen machen die Erfahrung, daß sie in den verschiedenen Zyklusphasen auch bestimmte Stimmungsschwankungen haben. Wenn die psychischen Folgen des prämenstruellen Syndroms so stark sind, daß Sie Ihren Alltag auf beruflicher oder sozialer Ebene nicht mehr bewältigen können, spricht man von einer dysphorischen oder auch prämenstruellen Depression. Mehr…

Depressionen in der Pubertät

Depressionen bei Jugendlichen haben nichts zu tun mit schlechten Erfahrungen in der Pubertät, Hormonstörungen oder einer unglücklichen Liebe. Mehr

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