Prämenstruelles Syndrom (PMS) und Depressionen

Während das prämenstruelle Syndrom (PMS) in der Frauenwelt leider ziemlich häufig ein – zugegeben ziemlich negativer – Teil des Lebens ist, steht die Männerwelt wahrscheinlich nach wie vor vor einem ungelösten Rätsel. Das prämenstruelle Syndrom tritt, wie der Name schon sagt, zu einer bestimmten Zyklusphase der Frau auf und wirkt sich sowohl auf die Psyche, als auch auf den Körper der betroffenen Frau aus. Häufig kommt es während der Phase zu schwankenden Stimmungen, die sich auf die Frauen beispielsweise folgendermaßen auswirken:

  • Ängste
  • Traurigkeit
  • Häufiges Weinen
  • Gefühl der Wertlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Nicht gewohnte Reaktionen

Vor allem auch der letzte Punkt, die ungewohnte Reaktionen der Frau, können die betroffene Person selbst und auch ihre Mitmenschen belasten. Beispielsweise kann es passieren, dass die Frau auch auf kleine Dinge eine äußerst heftige Reaktion zeigt, was sich auch direkt im Miteinander mit dem Partner oder den Kindern äußert. Nach einer solchen Reaktion kommt automatisch das schlechte Gewissen. Die Frau entwickelt Schuldgefühle, welche dann wieder die Stimmung negativ beeinflussen.

Es gibt auch Fälle, bei denen das prämenstruelle Syndrom äußerst heftig auftritt. Es gibt nämlich Ausprägungen, bei denen keine Bewältigung des normalen Alltags mehr für die Frau möglich ist. Ist dies der Fall, dann handelt es sich um eine prämenstruelle Depression (PDS). Die einzige positive Sache daran ist, dass die Symptome wenige Tage nach Periodenbeginn wieder nachlassen oder völlig weggehen.

Dennoch darf eine prämenstruelle Depression nicht unterschätzt werden. Die betroffene Dame sollte unbedingt mit ihrem Arzt darüber sprechen, da sonst ziemlich heftige Auswirkungen auf das Miteinander in der Familie möglich sind.

Es gibt folgende charakteristische Symptome einer prämenstruellen Depression:

  • Stimmungsschwankungen
  • Ängste
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Anspannung
  • Interessenverlust
  • Völlegefühl
  • Niedergeschlagenheit
  • Heißhunger
  • Schmerzen in der Brust
  • Reizbarkeit

Es ist leider immer noch so, dass vor allem Männer eine große Skepsis gegenüber der prämenstruellen Depression haben. So herrscht beispielsweise in der Männerwelt häufig der Gedanke vor, derartige Probleme seien doch absolut üblich, wenn Frauen sich in der Zyklusphase vor der Menstruation befinden. So verfolgt ein Teil der Männer sogar den Gedanke, diese Frauen würden es doch nur genießen zu jammern und seien eben wehleidig.

Es gab allerdings verschiedene Untersuchungen zu diesem Thema, welche aufgezeigt haben, dass ungefähr 80 Prozent der Frauenwelt Monat für Monat unter mindestens zwei der zuvor aufgezählten Symptome leiden. Von diesen Frauen brauchen sogar 20 Prozent noch Hilfe und beanspruchen solche. Zwischen 5 und 10 Prozent der betroffenen Frauen haben mit derart starken Beeinträchtigungen und Einschränkungen zu kämpfen, dass sowohl Berufs- als auch Privatleben nicht mehr problemlos bewältigt werden können. Häufig nehmen die Männer und allgemein die Mitmenschen der betroffenen Frau allerdings keine Notiz von diesen starken Beschwerden, weil die prämenstruelle Depression ja nur ein paar Tage lang andauert.

Welche Gründe es für das Auftreten dieser Depression gibt, konnte bis heute nicht festgestellt werden. So ist auch im Moment noch nicht geklärt, in welchem Zusammenhang die Hormone Progesteron und Östrogen dazu stehen. Erforscht wurde immerhin, dass die Krankheitssymptome dann aufkommen, wenn sich die Werte verändern – egal ob fallend oder steigend. Dies bedeutet allerdings, dass man die prämenstruelle Depression weder an einen ungewöhnlich niedrigen Hormonspiegel, noch an einen ungewöhnlich hohen Hormonspiegel knüpfen kann. Außerdem haben Untersuchungen gezeigt, dass es nicht möglich ist, durch die Vergabe der Hormone wirkliche Verbesserungen des Zustandes zu erzielen. Eher die gegenteilige Wirkung würde eintreten, da sich die Symptome der Frauen in einem Teil der Fälle noch weiter ausgeprägt und verschlechtert haben.

Mittlerweile sind Forscher und Ärzte der Meinung, dass die Produktion des Hormones Serotonin bei der Frau mit Sexualhormonen zusammenhängt. Es wurde nämlich erforscht, dass Frauen, welche immer wieder mit einer prämenstruellen Depression zu kämpfen haben, einen auffällig geringen Serotoninspiegel in der Zeit vor der Periode haben. So haben Untersuchungen auch gezeigt, dass Antidepressiva und vor allem die Gabe von Serotonin den Zustand der betroffenen Frauen deutlich verbessern können.

Folgende Antidepressiva-Medikamente können hilfreich sein:

  • Escitalopram
  • Fluoxetin
  • Clomipramin
  • Sertralin
  • Citalopram
  • Paroxetin
  • Venlafaxin

Gut zu wissen ist es noch, dass Frauen, welche mit einer prämenstruellen Depression zu kämpfen haben, keine wirklich erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten der Psyche haben.

Wer als Frau von der prämenstruellen Depression oder auch einem prämenstruellen Syndrom betroffen ist, kann im Folgenden verschiedene Hilfemöglichkeiten finden:

  • Man sollte sich selbst diese Beschwerden nicht auch noch vorwerfen.
  • Bei anhaltenden Beschwerden oder wenn es einfach zu viel wird, sollte man sich auf alle Fälle an einen Arzt wenden.
  • Die Frau sollte versuchen sich zu entspannen.
  • Auch das Führen eines Kalenders oder eines kleinen Tagebuches kann helfen. Hier kann die Betroffene notieren, welche Beschwerden zu welchen Zeiten vorhanden waren.
  • Es ist wichtig, gegenüber der Familie eine Offenheit bezüglich der Beschwerden zu haben. Daher sollte man sowohl mit den Kindern, als auch mit dem Partner über den Zustand sprechen.

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