Das Borderline-Syndrom und depressive Stimmungen

Nicht nur die Zahl der Depressions-Erkrankten steigt stets weiter an – dieser Anstieg ist leider auch bei den Erkrankten am Borderline-Syndrom zu beobachten, welches auch als Borderline-Störung oder ganz simpel Borderline bezeichnet wird. Insbesondere junge Leute sind von dieser Krankheit betroffen.

Deutschlandweit sind aktuell ungefähr 1,5 bis 2 Millionen Menschen an Borderline erkrankt. Dies entspricht einem Anteil von 2 % der gesamten Menschen in Deutschland. Bei einer gesonderten Betrachtung jüngerer Leute ist der Anteil deutlich höher – Schätzungen liegen hier bei 5 %.

Es gibt verschiedene Störungen der Psyche, welche eine stationäre Behandlung benötigen. Ungefähr 15 % dieser stationären Behandlungen werden aufgrund des Borderline-Syndroms durchgeführt.

Diese Zahlen sind ziemlich beängstigend. Umso schlimmer, dass die Prognose für die Zukunft noch schlimmer aussieht. Hier geht man davon aus, dass die Erkrankungen an Borderline immer weiter zunehmen werden, vor allem bei Jugendlichen. Es sieht also so aus, dass unsere Gesellschaft diese Krankheit immer weiter fördert.

Für das Borderline-Syndrom, einer psychischen Erkrankung, kann es verschiedene Ursachen geben. Typische Beispiele hierfür sind:

  • Verlustangst
  • Armut
  • Leistungsdruck
  • Krankheiten
  • Kaputte Familien
  • Drogen
  • Arbeitslosigkeit
  • Missbrauch
  • Nicht-Vorhandensein von Grundwerten

Beispielsweise ist es in Deutschland keine Seltenheit mehr, dass ein Kind ohne seinen Vater heranwächst. Viele Kinder bekommen außerdem kaum Aufmerksamkeit und viel zu wenig Zeit von ihren Eltern geschenkt, sodass ihnen völlig die Unterstützung und die Geborgenheit der Familie fehlt. Diese Kinder und Jugendliche haben das Gefühl abgeschoben zu werden und sie fühlen sich wertlos. Menschen, welche an dem Borderline-Syndrom erkrankt sind, haben eine sehr ausgeprägte Angst davor, nicht wirklich geliebt zu werden. Daher sind sie stets auf der Suche nach Bestätigung, Anerkennung und Liebe. Dies ist dadurch zu begründen, dass sie eben diese Gefühle während des Heranwachsens nicht erhalten haben.

Leider ist das Borderline-Syndrom noch nicht so gut erforscht wie andere Erkrankungen. Daher ist die Behandlung nicht so eindeutig, wie beispielsweise bei einer Angststörung oder einer Depression. Es gibt deshalb einige Borderline-Erkrankte, welche mit falschen Konzepten und einigen fehlerhaften Methoden behandelt wurden. Die gute Nachricht ist allerdings: Unsere Forschungen in der Psychologie und allgemein der Medizin schreiten stets voran.

Das Borderline-Syndrom wird hier nicht umsonst in Verbindung mit Depressionen genannt. Viele Erkrankte an dem Borderline durchleben immer wieder verschiedene Phasen mit depressiven Stimmungen. Es kann außerdem auch zu einer „normalen“ Depression kommen.

Die meisten Menschen bringen mit der Erkrankung Borderline-Syndrom zunächst den Drang zur Selbstverletzung in Verbindung. Die Selbstverletzung kann in der Tat auch ein charakteristisches Zeichen der Krankheit sein. Die trifft jedoch nicht bei jedem Borderline-Patienten zu. Typische Merkmale der Krankheit können in manchen Fällen auch folgende Dinge sein:

  • Süchte
    • Arbeitssucht
    • Drogen
    • Alkohol
  • Risikoreiches Verhalten
    • Äußerst temporeiches Autofahren
    • Kleptomanie
    • Riskante Sportarten
    • Gefährliches Sexualverhalten

Eine besondere Gefahr dieser Erkrankung ist es, dass sie oft nicht erkannt wird. Dies kann zu großen Problemen führen, beispielsweise wenn „lediglich“ eine depressive Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird und das Borderline-Syndrom von den Ärzten überhaupt nicht erkannt wird. Dieses Vorgehen ist selbstverständlich nicht erfolgsversprechend. Die eigentliche Erkrankung, nämlich das Borderline, wird hier nämlich nie richtig behandelt und wird damit auch in der Zukunft stets ein erneuter Auslöser von Depressionen.

Wenn ein Mensch mit Depressionen also das Gefühl hat, dass eigentlich eine Borderline-Erkrankung der Grund für alles ist, so wird er hier dringend dazu aufgefordert, dies seinem Arzt oder Therapeut unverzüglich zu sagen. Nur so kann eine Anpassung der Behandlung vorgenommen werden.

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Trauer und depressive Erkrankungen

Trauerphasen durchlebt jeder Mensch in seinem Leben. Dennoch zählt auch die Trauer zu den Risikofaktoren einer Depression. Wenn jemand einen Mitmenschen verliert, der ihm sehr wichtig ist, egal ob durch Trennung oder Tod, so ist die Trauer absolut legitim und eine ganz normale Reaktion des Menschen. Wie stark der jeweilige Mensch trauert hängt von seinem Charakter ab und davon, wie alt dieser Mensch ist. Dennoch ist die Basis der Trauer bei jeder Person sehr ähnlich.

Folgende Gefühle treten im Laufe der Trauerphase immer wieder auf:

  • Die betroffene Person verliert ihr Interesse an der Umwelt und an Dingen, die ihr ursprünglich sehr wichtig waren.
  • Man ist sehr niedergeschlagen.
  • Der betroffene Mensch ist äußerst verletzlich.
  • Man hat keine Kraft mehr und fühlt sich ohne jegliche Energie.
  • Es kann auch zu Störungen der Konzentration kommen. Generell kann die Funktion des Gedächtnisses der betroffenen Person eingeschränkt sein.

Außerdem können in einer Trauerphase körperliche Beschwerden entstehen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Magenstörungen
  • Probleme im Darmbereich
  • Durchfall
  • Kein Appetit
  • Schlafstörungen

Es gibt also große Ähnlichkeiten von Trauer und Depressionen.

Dennoch lassen sich diese negativen Zustände der Seele unterschieden. Es ist so, dass die Trauer bereits durch den Trauerprozess und die damit verbundene Trauerarbeit gelindert werden kann. So wird die Trauer dann auch wieder beendet. Die Trauerarbeit ermöglicht es der betroffenen Person, dass sie sich von vergangenen Ereignissen etwas lösen kann und es schafft, neue Dinge oder Personen in ihr Leben zu lassen.

Während dem Trauerprozess durchläuft die betroffene Person üblicherweise 4 Phasen. Der Verlauf dieser Phasen hilft der Person dann dabei, dass sie ihren Verlust verarbeiten kann und darüber hinweg kommt.

Es gibt folgende Phasen:

  • Verdrängung und Protest

Am Anfang verleugnet die betroffene Person ihren Verlust, weil sie nicht möchte, dass es Wirklichkeit ist. Sie schafft es nicht, sich den Verlust einzugestehen und benimmt sich einfach auf eine Art, als sei alles normal. Sie tut so, als wäre es jederzeit möglich, dass die verstorbene Person plötzlich in den Raum kommt.

  • Verzweiflung

In der zweiten Phase der Trauerphase verspürt die betroffene Person eine Verzweiflung, da sie den Verlust nun langsam realisiert. Sie erlebt eine heftige Angst vor Trennung und dem Verlust. Oftmals kommt es zu einem Chaos der Emotionen, da viele Gefühle auf einmal aufkommen. Dazu gehören vor allem:

  • Sehnsucht
  • Schmerzen
  • Wut
  • Angst
  • Schuldgefühle
  • Akzeptanz und Abschied

Nachdem der Verlust nun realisiert wurde, kann der betroffene Mensch Stück für Stück damit beginnen, eine gewisse Akzeptanz gegenüber den Dingen, die passiert sind, zu entwickeln. Dadurch wird es ihm ermöglicht, langsam Abschied von der verstorbenen Person zu nehmen. Die betroffene Person durchlebt einen Wandel ihrer Beziehung gegenüber der verstorbenen Person. So kann sie eine ganz andere, bisher unbekannte Nähe aufbauen und sich wieder auf die Umwelt und die Mitmenschen einlassen.

  • Öffnung für die Außenwelt

In der letzten Phase der Trauerphase kann sich die betroffene Person wieder für die Außenwelt öffnen und sich ihrer Umwelt zuwenden. Auch neue soziale Kontakte und Beziehungen sind jetzt wieder möglich.

Zwar ist die Trauerphase für den betroffenen Menschen sehr hart, allerdings hat Trauer auch etwas Gutes, denn sie ermöglicht der Person die seelische Bewältigung ihres Verlustes. Nur so kann sie es verarbeiten, einen wichtigen Mitmenschen verloren zu haben, ohne dass sie dabei kaputt geht.

Je nach Kultur des betroffenen Menschen gibt es verschiedene Rituale, welche zur Bewältigung der Trauer durchgeführt werden. Die Gemeinsamkeit der Rituale ist, dass sie alle dieselben Ziele haben, nämlich:

  • Die Unterstützung bei der Verarbeitung der Schmerzen
  • Schutz der Seele vor Störungen und Schäden
  • Das Beibehalten des „inneren Bildes“ von der verstorbenen Person

Es ist also durchaus so, dass Trauer und Depression unterschieden werden können. Eine Trauerphase hält üblicherweise eine gewisse Zeit und lässt dann von alleine wieder nach, selbst wenn dies in manchen Fällen seine Zeit braucht. Bei einer Depression ist es allerdings so, dass diese normalerweise so lange bleibt, bis man sie aktiv behandelt. Auch wenn Trauer und Depression sich unterscheiden, sei gesagt, dass es möglich ist, dass sich starke Trauer zu einer Depression entwickelt. Dies kann dann der Fall sein, wenn die betroffene Person den schlimmen Verlust nicht verarbeiten kann. Außerdem kommt es leider manchmal vor, dass jemand in kurzer Zeit nicht nur einen Todesfall verkraften muss, sondern gleich mehrere. In einer solchen Situation kann es passieren, dass der Betroffene es nicht mehr schafft, sich von der Trauer zu lösen. In diesem Fall wird dringend dazu geraten, dass man einen Arzt aufsucht.

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Verhalten als Angehöriger eines depressiven Menschen

Was sollte man beachten, um einer nahestehenden Person mit Depressionen eine Unterstützung zu bieten? Welche Möglichkeiten gibt es für Angehörige, diesem Menschen zu helfen?

Häufig sind sich die Freunde und Angehörigen von depressiven Menschen sehr unsicher in ihrem Verhalten gegenüber ihrem Mitmenschen. Sie haben keine Ahnung, welches Verhalten sie an den Tag legen sollen. Oft ist es ein großer Wunsch, dem Depressiven irgendwie unter die Arme zu greifen, für ihn da zu sein, ohne dabei eine weitere Last darzustellen. Dabei tritt für die Angehörigen jedoch immer wieder ein Gefühl der Hilflosigkeit ein. Außerdem haben sie Angst vor der Traurigkeit, dem Schmerz sowie der Einsamkeit des depressiven Menschen. Auch kann es sein, dass sie Beleidigungen fürchten.

Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die Angehörigen überhaupt nicht ahnen, dass es sich um einen Menschen mit Depressionen handelt. Außerdem heißt es, dass es sich bei der Depression um eine Krankheit mit Ansteckungsgefahr handelt. Daraus sollte man jetzt nicht schließen, dass der Angehörige auch selbst depressiv wird. Zu beobachten ist jedoch, dass Angehörige von depressiven Menschen eine Verhaltensänderung durchleben und mit verschiedenen Gefühlen zu kämpfen haben. Dazu gehören:

  • Müdigkeit
  • Hilflosigkeit
  • Angst
  • Wut
  • Innere Leere
  • Hoffnungslosigkeit

Dadurch wird also selbstverständlich ebenfalls die Lebensweise von Angehörigen beeinflusst.

Wer vermutet, dass eine nahestehende Person mit Depressionen zu kämpfen hat, kann sich gerne folgenden Fragenkatalog ansehen und sich Gedanken dazu machen, wie er ihn beantworten würde:

  • Nimmt in den letzten Wochen die Freude darauf ab, viel Zeit mit der angehörigen Person zu verbringen?
  • Kommt es Ihnen so vor, dass Sie in den letzten Wochen von der angehörigen Person abgewiesen und abgelehnt oder zumindest nicht mehr so sehr geliebt werden?
  • Hat Ihre Angst im Vergleich zu der Vergangenheit zugenommen?
  • Haben Sie mit Ärger und Frust zu kämpfen, weil Ihre Hilfe von der angehörigen Person immer wieder abgelehnt wird? Sind Sie darüber enttäuscht?
  • Haben Sie Einsamkeitsgefühle? Fühlen Sie sich alleine?
  • Wird von der angehörigen Person in den letzten Wochen deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen? Kommt es dadurch zu einer Vernachlässigung Ihrer Freunde oder Ihrer restlichen Familie?
  • Fehlt Ihnen die Zeit für Freizeitbeschäftigungen? Haben Sie im Härtefall sogar nicht mehr ausreichend Zeit für die Arbeit?
  • Fühlen Sie sich immer wieder niedergeschlagen? Würden Sie sich selbst als ausgebrannt und leer beschreiben?
  • Haben Sie in den letzten Wochen zu Alkohol gegriffen oder Medikamente eingenommen, welche der Beruhigung dienen sollen?
  • Kommt es in den letzten Wochen häufig zu Streitigkeiten?

Wenn mehrere Fragen von Ihnen bejaht wurden, ist dies ein starkes Zeichen dafür, dass Ihre angehörige Person in der Tat eine Depression hat.

Bleibt die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es? Sollte die soziale Bindung zu der depressiven Person gehalten werden? Was ist die angemessene Reaktion, wenn der Angehörige mit Selbstmord droht?

Im Folgenden gibt es verschiedene Tipps, welche beim Umgang mit depressiven Angehörigen äußerst hilfreich sein können:

  • Man sollte auf keinen Fall auf fachlichen Rat verzichten!
    Durch eine Depression erlebt der betroffene Mensch und sein ganzes Wesen eine derartige Veränderung, dass sie durch einen gesunden Mitmenschen nicht verstanden werden kann. Durch diese Krankheit wird die gesamte Seele verändert und alles erscheint dem Erkrankten aussichtslos und negativ. Die Person fühlt sich für alles Schlechte verantwortlich und weist sich immer wieder die Schuld zu. Er hat das Gefühl verloren, liebenswert zu sein. Wenn die Krankheit dazu führt, dass die depressive Person mit ihrem Alltag nicht mehr klar kommt oder Appetit- und Schlafstörungen hat, sollte man ihr unbedingt einen Besuch beim Arzt nahelegen. Die Krankheit kann auf keinen Fall nur durch Angehörige geheilt werden. Viel zu häufig werden Depressionen unterschätzt. Jedoch ist hier, genauso wie bei allen schweren Erkrankungen, ein Arztbesuch unumgänglich!
  • Man sollte auf Floskeln verzichten.
    Die Angehörigen von depressiven Menschen neigen dazu, die Erkrankung zu unterschätzen. Häufig verwenden sie Floskeln, welche eigentlich positiv gemeint sind, jedoch bei der depressiven Person eine negative Wirkung haben. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Alles was dir fehlt ist Urlaub.
  • Es ist doch ganz normal, dass es einem mal nicht gut geht.
  • Stell dich nicht so an.
  • Halt die Ohren steif, alles wird besser.
  • Alles was dir fehlt ist ein wenig Abwechslung.
  • So schlecht geht es dir doch gar nicht.
  • Es ist gut, Informationen zu sammeln.
    Wenn man sich als Angehöriger verschiedene Informationen zum Thema Depression einholt, bietet dies einen gewissen Schutz vor zu hohen oder fälschlichen Erwartungen. Man sollte ein Verständnis dafür entwickeln, dass wenn die depressive Person sich zurück hält oder aggressiv ist, dies nicht etwa davon kommt, dass die Zuneigung und Liebe abgenommen hätten, sondern dass dies lediglich an der Krankheit liegt. Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass eine Heilung der Depression möglich ist. Anschließend ist die depressive Person genau so, wie sie früher war, bevor sie erkrankt ist.
  • Die depressive Person sollte motiviert werden.
    Wer seinem erkrankten Angehörigen tatsächlich helfen möchte, hat hier eigentlich nur eine richtige Chance, nämlich ihn zu motivieren. Man sollte der Person also stets zur Seite stehen und eine Unterstützung bei der Alltagsbewältigung bieten. Ein besonderes Augenmerk sollte darauf liegen, dass Termine bei den Ärzten stets wahrgenommen werden und eine regelmäßige Einnahme der Medikamente erfolgt. Dabei sollte der Erkrankte jedoch nicht gedrängt und unter Druck gesetzt werden. Besser ist es, eine Motivation zu schaffen, dadurch dass die betroffene Person wieder geheilt werden kann.
  • Auch Angehörige sollten ihre Gefühle akzeptieren und offen darüber sprechen.
    Selbstverständlich leidet nicht nur der Erkrankte selbst unter der Depression, sondern die Angehörigen haben ebenso damit zu kämpfen. Häufig fühlen sich die Angehörigen traurig, verärgert, frustriert oder richtig wütend. Dann ist es wichtig, dass sie ihre Gefühle so annehmen und akzeptieren wie sie sind. Es wäre jedoch nicht richtig, wenn man die erkrankte Person für diese Gefühle verantwortlich macht und ihr die Schuld zuweist. Besser ist es, mit seinen Freunden über diese Dinge zu reden und dies gemeinsam zu besprechen. Man kann auch in Erwägung ziehen, mal zu einer Gruppe für Angehörige von depressiven Menschen zu gehen. In einer solchen Gruppe trifft man nicht nur auf Verständnis, sondern auch auf verschiedene sinnvolle Tipps, die einem bei der Alltagsbewältigung mit der Depression und dem depressiven Menschen helfen können.
  • Man sollte Hilfe erfragen und annehmen.
    Es ist wichtig zu akzeptieren, dass einfach jeder Mensch Grenzen hat und nicht alles alleine schaffen kann. Oft werden Familien und Partnerschaften durch die Krankheit Depression stark belastet oder gar zerstört. Daher sollte man auf jeden Fall Hilfe suchen und annehmen. So könnte man beispielsweise die Eltern darum bitten, hin und wieder auf seine Kinder aufzupassen, oder die Freunde, eine Hilfe beim Einkaufen zu bieten. Die Möglichkeiten sind hier sehr vielseitig. Es ist außerdem wichtig, dass man sich als Angehöriger ausreichend Freiräume nimmt, um in dieser Zeit einen Abstand zu der Depression zu gewinnen. Hobbys und andere Dinge, die einem gefallen, sollten auf keinen Fall aufgegeben, sondern stets erhalten werden. Diese Dinge können einen als Angehöriger davor schützen, von der Krankheit gefangen zu werden.
  • Eine Überforderung des Erkrankten ist zu vermeiden.
    Selbstverständlich ist es wichtig, dass man die depressive Person motiviert. Man sollte als Angehöriger versuchen, den Erkrankten auch mal abzulenken. Wer es jedoch so weit treibt, Dinge zu erwarten und einzufordern, welche in dem Krankheitszustand nicht geleistet werden können, geht hier zu weit. Dies führt nämlich lediglich zu einer Frustration und zwar für beide Seiten – für den Erkrankten und seinen Angehörigen. Auch die eigenen Bedürfnisse müssen im Zweifel zurückgesteckt werden und dürfen nicht von dem Depressiven eingefordert werden. Vor allem bei Intimität ist dies sehr wichtig. In den meisten Fällen gibt es keine Sexualität mehr. Wird diese dann verlangt, so kann dies die Partnerschaft in eine schwere Krise stürzen.
  • Die Kinder sollten aufgeklärt werden.
    Es ist wichtig, dass die Kinder wissen, dass ihre Mutter oder ihr Vater krank ist. Daher sollte man mit seinen Kindern offen über die Krankheit sprechen. So können diese auch eher verstehen, warum sie von dem Erkrankten derzeit nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie sonst. Natürlich sollte man seinen Kindern ebenfalls erklären, dass die Krankheit heilbar ist und dann alles so wird wie früher. Wenn möglich sollte man so gut es geht die Pflichten des erkrankten Partners auf sich übertragen und beispielsweise mit den Kindern spielen oder ihnen bei den Hausaufgaben helfen. Wer dadurch überfordert wird, sollte sich unbedingt bei Freunden, den Eltern oder den Großeltern, Hilfe suchen.
  • Selbstmorddrohungen dürfen nicht unterschätzt werden.
    Häufig zeigen Angehörige eine äußerst unsichere Reaktion, wenn der Depressive eine Selbstmorddrohung von sich gibt. Wenn die erkrankte Person mit einem Selbstmord droht, sollte man dies aber auf keinen Fall unterschätzen, sondern auf jeden Fall ernst nehmen. Dabei sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass diese Drohung lediglich durch die Depression entsteht und nicht etwa den wahren Wünschen und Bedürfnissen des depressiven Angehörigen entspricht. Bei einer Selbstmorddrohung muss auf jeden Fall ärztliche Hilfe eingeholt werden. Im Härtefall ist es während dieser akuten Phase außerdem ratsam, mit der Polizei zu sprechen.

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Alkohol – Drogen – Sucht als Auslöser von Depressionen

Huhn oder Ei – Depression oder Sucht?

Es gibt Depressionen, die durch Süchte entstanden sind, genauso gibt es Süchte, die durch Depressione entstanden sind. 

Viele Depressive versuchen, ihre Krankheit durch eine Sucht, also Alkohol, Tabak oder z.B. einer Spielsucht, für sich erträglich zu machen. Sie gleiten also, je schlimmer die Depression wird, immer tiefer in eine Abhängigkeit nach einem Mittel oder einem Verhalten, das ihnen kurzfristige Besserung verschafft.

Allerdings verstärken Drogen die Depression. Dabei muß es sich nicht immer um Alkohol handeln. In Deutschland steigt der Drogenkonsum übrigens stetig an, wohl auch aufgrund der immer weitert ansteigenden Zahl Depressiver.

Das Schlimme an der Einnahme von Drogen ist, dass genau diese Drogen die Depression noch weiter verschlimmern. Es entsteht ein Teufelskreis. Der erkrankte fühlt sich also schlecht und nimmt deshalb Drogen. Dies wiederum verschlimmert die Depression, er nimmt mehr Drogen als zuvor, wodurch auch die Depression noch schlimmer wird.

Was nun tatsächlich zuerst da war, ist besonders wichtig bei der Behandlung. War eine Sucht der Auslöser für die Depression, muß natürlich zuerst die Sucht bekämpft werden. War die Depression der Auslöser für die Sucht, so muß natürlich in erster Linie die Depression behandelt werden.Wichtig ist jedoch: Auf jeden Fall sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, der eine entsprechende Therapie einleiten wird!

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Die Vermeidung eines Rückfalls in die depressive Erkrankung – Tipps und Tricks

Wer Angst hat, einen Rückfall in die Depression zu erleiden, kann sich folgende Tipps zu Herzen nehmen. So kann man sich für die Zukunft besser gegen eine neue depressive Erkrankung wappnen.

Folgende To-do-Liste bildet hierfür einen Vorschlag, kann jedoch selbstverständlich noch modifiziert werden:

  • Der Betroffene sollte lernen klar zu differenzieren, gegen welche Sachen er etwas machen kann und gegen welche Sachen er hingegen auf jeden Fall etwas machen muss. Hierfür ein Beispiel: „Ich kann probieren mich jeden Tag 30 Minuten lang sportlich zu betätigen. Ich muss hingegen jeden Tag ein gesundes Nahrungsmittel zu mir nehmen.“
  • Man sollte darauf achten, nicht seine gesamte Energie damit zu vergeuden, dass man sich ärgert, weil man gewisse Sachen nicht erledigt hat, welche aber eigentlich auch gar nicht von so großer Wichtigkeit waren.
  • Ebenso ist es nicht gerade förderlich, wenn man sich immerzu über Sachen ärgert, welche man sowieso nicht beeinflussen kann. Was bringt es beispielsweise, wenn man sich ärgert, weil das Wetter nicht so ist, wie man es gerne hätte? Man kann es doch eh nicht besser machen. Der Betroffene sollte es stattdessen mal anders versuchen, d.h. zum Beispiel:
    • Er sollte versuchen sich zu freuen, dass es regnet, weil er dadurch ein grünes Umfeld erhält und die Natur ausreichend mit Wasser versorgt wird.
    • Auch über Kälte (und eventuell Glätte) im Winter solle er sich freuen, weil auch dies Vorteile mit sich bringt, beispielsweise, dass im Sommer weniger Schädlinge vorhanden sind.
  • Wer mal einen Fehler macht, sollte sich deshalb nicht gleich verrückt machen. Es gilt immer noch: Nobody is perfect! Besser ist es also, aus dem Fehler positive Einsichten und Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen, sodass der erneute Fehler zukünftig vermieden werden kann.
  • Es ist wichtig, dass sich der betroffene Mensch Ziele setzt. Diese sollten jedoch auf jeden Fall realistisch bleiben. Auch hierfür ein Beispiel: Man sollte nicht sofort das Ziel verfolgen, zum Gesundheitsminister ernannt zu werden, um sich somit für eine größere Hilfeleistung für depressive Menschen einzusetzen. Es ist doch auch ausreichend, wenn man sich darum kümmert, seine Mitmenschen und Umwelt von der Krankheit zu erzählen, um ein Verständnis hierfür zu fördern und zu vermitteln. Dies hilft auch schon.
  • Ganz wichtig: Man sollte stets das Positive in jeder Situation und Sache betrachten!
  • Auch wenn es dem einen oder anderen zu Beginn vielleicht schwer fällt, so sollte man doch versuchen zu lernen, dass man über sich selbst lachen kann. Wenn man sich beispielsweise einmal komisch verplappert hat, sollte man sich deswegen nicht genieren, sondern einfach mit den Mitmenschen gemeinsam darüber lachen. Dies lockert die Situation auf und fördert eine Verbindung zu diesen Menschen und eine gewisse Lockerheit.
  • Man sollte versuchen herauszufinden, welche Grenzen die Mitmenschen haben. Diese Grenzen sollten dann nicht überschritten werden.
  • Es ist wichtig, dass soziale Kontakte aufrechterhalten werden. Dies geht nicht von alleine, sondern benötigt Pflege. Wichtig sind vor allem bedeutende Freundschaften und natürlich insbesondere die Partnerschaft.
  • Betroffene sollten sich darum kümmern, dass ihr Kopf mit ausreichend frischen Dingen versorgt wird. Dies könnte beispielsweise sein:
    • Ein neues Hobby
    • Ein Sport, der Freude bereitet
    • Ein Besuch von oder bei Freunden
    • Ein ausgiebiger Spaziergang
  • Man sollte versuchen nicht zu rauchen.
  • Regelmäßige Mahlzeiten sind ebenso wichtig, wie gesunde Mahlzeiten. Dies fällt einem in ruhigen Zeiten wahrscheinlich leichter, sollte jedoch unbedingt auch in schwierigen Zeiten und Stress verfolgt werden.
  • Wenn Phasen aufkommen, in denen der Stress einen zu überwältigen droht, sollte man Dinge machen, die einen entspannen.
  • Hilfreich kann es auch sein, wenn man sich eine wöchentliche ‚To-do-Liste‘ macht, auf der verschiedene Sachen stehen, welche man auf jeden Fall machen möchte. Dies könnte beispielsweise sein:
    • Ein Besuch bei einem guten Freund
    • Ein ausgiebiges Telefonat mit einem lieben Menschen
    • Etwas leckeres kochen
    • Ein Besuch um Schwimmbad
    • Ein Saunagang
    • Ein Abend im Kino

Die Liste der Möglichkeiten ist hier quasi endlos. Es ist jedoch wichtig, dass man auf jeden Fall probiert, die Dinge von der Liste dann auch auf jeden Fall zu machen und nicht auf die Folgewoche zu verschieben.

  • Man sollte auf jeden Fall probieren, keinen Alkohol zu trinken.
  • Es ist wichtig, dass man sich nicht übermäßig viel Arbeit vornimmt. So kann man schnell überfordert werden. Man sollte stets bedenken, dass man auch noch ein Privatleben hat, welches einem ebenfalls Energie abverlangt.
  • Wer mit viel Stress zu kämpfen hat und sich dabei überfordert fühlt, muss auf jeden Fall lernen, den Dingen unterschiedliche Prioritäten zuzuweisen. Dabei kann es helfen, wen man sich zunächst einmal eine Liste mit den Dingen macht, die man alle erledigen muss. Diese Liste kann für eine Prioritätenbildung äußerst hilfreich sein, sodass man nun festhält, welche Dinge als erstes erledigt werden müssen. Es ist wichtig, dass man eine gewisse Ordnung in den Tag bringt. Nur so kann man verhindern, von dem Stress überrollt zu werden.
  • Man sollte probieren auf Schlafmittel zu verzichten. Generell sollte man die Finger eher von Beruhigungsmitteln weg lassen.

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Die depressive Pseudodemenz

Diese Bezeichnung, also depressive Pseudodemenz, beschreibt ein Symptom, welches in sehr vielen Fällen fehlerhaft diagnostiziert wird und immer wieder zu Missverständnissen führt. Diese Fehldiagnose hat fatale Auswirkungen, da die betroffene Person somit nicht die Möglichkeit erhält, richtig behandelt zu werden.

Der Knackpunkt liegt darin, dass die depressive Pseudodemenz immer wieder – fälschlicherweise! – als Alzheimer diagnostiziert wird. Es ist somit dringend nötig, die Unterschiede dieser alzheimerschen Erkrankung und der depressiven Pseudodemenz zu kennen. Nur so können die Patienten aktiv eingreifen, wenn es wieder einmal zu einer Fehldiagnose kommen sollte.

Was versteht man unter dem Begriff alzheimersche Erkrankung?

Es gibt eine sehr bekannte Person, welche in der nahen Vergangenheit bei vielen Menschen das Interesse für diese Krankheit geweckt hat: Ronald Reagan selbst war nämlich von der alzheimerschen Erkrankung betroffen. Dies teilte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten in einem Brief den Menschen ganz offen mit und erweckte dadurch große Aufmerksamkeit. Die Krankheit war zu diesem Zeitpunkt noch nicht weit fortgeschritten; Ronald Reagan jedoch erkannte die stetige Entwicklung. Seit diesem Brief hat sowohl das Interesse der Wissenschaft, als auch ganz allgemein das der Öffentlichkeit, an der Krankheit Alzheimer spürbar zugenommen.

Es ist allgemein bekannt, dass die Lebenserwartung unserer Bevölkerung immer weiter steigt. Dies ist zum einen erfreulich – andererseits handelt es sich bei Alzheimer um eine Erkrankung, die bei absolut jedem Menschen auftreten kann. Vor allem Menschen in einem gewissen Alter sind sehr interessiert an den Diskussionen, welche sich in den vergangenen Jahren rund um das Thema entfacht haben. Diese Menschen beobachten auch ganz genau, ob sie selbst schon Symptome der alzheimerschen Erkrankung aufzeigen.

Es gibt nicht nur die alzheimersche Erkrankung, sondern ebenso noch andere Arten der Demenz, welche aufgrund von Gefäßleiden oder einem nicht mehr richtig funktionierenden Stoffwechsel aufkommen können. Beispielsweise gibt es die sogenannte vaskuläre Demenz, welche aufgrund von Störungen der Durchblutung im Hirn entstehen kann. Die vaskuläre Demenz zählt zu den Demenzarten, welche am öftesten aufkommen. Außerdem sind Mischformen der vaskulären Demenz und den Demenzen der Alzheimer-Form bekannt. Typische Symptome sind hier beispielsweise:

  • Stimmungsschwankungen
  • Geringe Belastbarkeit
  • Plötzliche Änderungen der Stimmung
  • Sozialer Rückzug

Es fällt also auf, dass dies die gleichen Symptome sind, welche außerdem bei depressiven Erkrankungen aufkommen.

Worin sieht man die Unterschiede von einer Depression und Alzheimer?

Es gibt durchaus Gemeinsamkeiten von Depressionen und Alzheimer, nämlich:

  • Es wird das Verhalten des Patienten sehr stark verändert.
  • Auch das Umfeld bemerkt die Krankheit.

Dennoch gibt es verschiedene Indizien, an denen man sich orientieren kann, um die Krankheiten zu unterscheiden. So kann jeder herausfinden, um welche Krankheit es sich bei der betroffenen Person eigentlich handelt.

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